Frei sein bedeutet wohl für jeden etwas anderes. Oder zumindest ist Freiheit nicht ganz das Gleiche für mich, wie für dich. Für mich als Künstlerin ist freie Gestaltung jedenfalls ein großer Teil meiner Freiheit. Allerdings ist es nicht immer ganz so einfach, die eigene Freiheit zu leben, frei zu gestalten, obwohl sie gegeben ist.
Auf etwas warten kann so dermaßen langweilig sein. Der Zustand des Wartens nimmt einen so enormen Platz ein, dass mir gar nix anderes einfällt beim Warten, außer warten. Warten ist nicht einfach, warten ist mühsam.
Zeit tot schlagen
….ist eine Möglichkeit. Aber die arme Zeit….und außerdem….schade drum, sie könnte mir irgendwann einmal fehlen…
Denken in kleinen Rastern kann schon von Vorteil sein. Die Grenzen sind rasch und klar vorgegeben. Das erleichtert die Entscheidung. Viel Freiraum ist halt nicht gegeben. Aber wenn viele Kasterl aufgebaut sind, dann spielt sich die Bewegung eben von einem Eckerl zum Nächsten ab.
Wozu sich Platz lassen für eigene Anschauungen im großen Raum?
Vielleicht um am Ende statt eines Dummkopfes ein Klarkopf zu sein. Und ich die Zeit meines Lebens kreativ gestalten kann. Und ich der Verarschung nicht nackt ausgeliefert bin.
Ich gehe los, und komme nicht an. Der Weg verspricht etwas anderes. Das Ziel…ist es mein Ziel? Wurde ich getäuscht, und laufe ich nun am Irrweg? Habe ich mich verirrt weil ich der Verlockung nach…. Sicherheit?…. gefolgt bin? Ent-täuschung.
Am Ende führt nur mein Weg an ein Ziel, das mir entspricht. Vorausgesetzt ich möchte mein Leben leben, und achte auf mich und meine Zeichen aus meiner Seele. Funktioniert natürlich nur, sofern ich meine Seele noch nicht verkauft habe.
Und Sicherheit? Sicher ist nur eines…und bis dahin… der beste Tipp: Ich bin Ich leben…. da bin ich mir sicher.
…ist leicht aufzusetzen. Schönfärberei, wenn man die Farbe Rosa mag.
Im Grunde mache ich mir dabei nur selbst etwas vor, stelle eine Angelegenheit ins rechte Licht, die ziemliche Mängel aufweist. Ob ich mich nun selbst belüge, oder mich belügen lasse von anderen, ist ziemlich egal. Lügen sind Lügen. Belogen ist belogen.
Bin ich ehrlich zu mir selbst, lasse ich alles in seinen tatsächlichen Farben wirken. Und die Kompetenz der Aussagen anderer sollte ich ohne Romantik betrachten. Denn auch wenn ich Lügen in rosarot (oder schwarz oder rot oder…) nehme, die Konsequenzen habe ich selbst zu tragen. Ob mir diese Farbe dann gefällt, ist fraglich.
Die Entscheidung liegt wie immer bei dir allein. Tauchst du ein in rosarotes Licht? Nimmst du die rosarote Brille an? Und setzt du sie auf? Oder betrachtest du lieber mit Abstand das volle Spektrum der Farben, um zu erkennen?
Alles ist im Fluss, wenn du es auch zulässt. Lass es fließen, fließen, fließen. Es möchte fließen (es=alles, was das Leben betrifft), unterbrichst du den Fluss, dann gibt es einen Stau. Im schlimmsten Fall scheint gar nix mehr zu gehen – rien ne va plus. Aber, die gute Nachricht, du hast es selbst in der Hand. Es ist deine Entscheidung, ob es fließt oder staut, in deinem Leben. C’est la vie.
Wenn ich dich um Hilfe bitte, dann darfst und kannst du mir helfen, wenn du kannst und möchtest. Aber bitte lass mich um deine Hilfe fragen, oder gegebenenfalls stell du die Frage: “Darf ich dir helfen?”, anstatt dich einfach aufzudrängen.